Für die Wissbegierigen unter Ihnen...
Norderney (Friesisch: Nördernee) ist eine der Ostfriesischen Inseln im Nordwesten Deutschlands. Diese Inseln sind dem Festland des Bundeslandes Niedersachsen zwischen der Ems- und Wesermündung in der Deutschen Bucht vorgelagert. Von Westen aus gesehen ist Norderney die dritte der bewohnten Inseln. Gemessen an der Gesamtfläche von 26,29 Quadratkilometern ist Norderney nach Borkum die zweitgrößte Insel dieser Inselgruppe. Mehrere Bereiche in der Inselmitte sowie der gesamte östliche Teil Norderneys gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.
Ebenfalls Norderney heißt die Stadt, die zusammen mit dem Hafen und dem angrenzenden Gewerbegebiet den gesamten westlichen Teil der Insel einnimmt. Sie gehört nach der Niedersächsischen Kreisreform von 1978 zum Landkreis Aurich und ist mit knapp 6.000 Einwohnern die größte Siedlung auf einer der Ostfriesischen Inseln. Zur Stadt, der im Jahre 1948 das Stadtrecht verliehen wurde, gehören die beiden Ortsteile Fischerhafen und die ehemalige Kasernensiedlung Nordhelm.
Räumliche Lage
Norderney ist eine der Ostfriesischen Inseln, die im Nordwesten Deutschlands in der Deutschen Bucht liegen. Die sieben bewohnten Inseln und die fünf unbewohnten größeren Sandbänke, Sandplaten und Hochsände sind dem Festland des Bundeslandes Niedersachsen vor der Küste der Region Ostfriesland aneinandergereiht vorgelagert. Die Insel gehört zum Landkreis Aurich. Von Westen aus gesehen ist Norderney die dritte der Ostfriesischen Inseln. Norderney erstreckt sich bei einer Gesamtfläche von etwa 26,29 Quadratkilometern auf einer Länge von rund 14 Kilometern in Ost-West-Richtung. An den breitesten Stellen am Westkopf und in der Inselmitte dehnt sich die Insel bis zu 2,5 Kilometer in Nord-Süd-Richtung aus. Sie ist damit nach der Fläche die neuntgrößte der deutschen Inseln und nach Borkum die zweitgrößte der Ostfriesischen Inseln. Auf der gesamten Nordseite der Insel erstreckt sich ein Sandstrand von rund 14 Kilometer Länge, der im Stadtgebiet von einem Inseldeckwerk gesäumt ist, das zum Schutz der Insel vor Hochwasser und Sturmfluten und als Fußgängerpromenade dient.
Wie die Insel heißt die im westlichen Teil gelegene Stadt Norderney. Das Stadtgebiet hat zusammen mit dem Gewerbegebiet eine maximale Ausdehnung in Ost-West-Richtung von etwa 2,5 und in Nord-Süd-Richtung von bis zu 2 Kilometern. Insgesamt beträgt die bebaute Fläche 152 Hektar.
Geologie
Infolge der starken Gezeitenströmung aus nördlicher und westlicher Richtung driftet Norderney wie die anderen Ostfriesischen Inseln in östliche Richtung ab. Durch das im Jahr 1858 erstmals angelegte Inseldeckwerk konnte der westliche Inselkopf gegen die Gezeitenkräfte und die damit verbundene Küstenerosion gesichert werden. Der östliche Teil der Insel gewann dagegen in den letzten 200 Jahren rund 5 bis 6 Kilometer Länge dazu.
Der höchste natürliche Punkt der Insel und der gesamten ostfriesischen Inselkette ist die Walter-Großmann-Düne, die nach dem deutschen Geodäten Walter Großmann benannt wurde. Es handelt sich um eine im Bereich der Weißen Düne in der Inselmitte gelegene Sanddüne mit einer Höhe von 24,4 Metern ü. NN. Die durchschnittliche Höhe der Insel beträgt etwa 3 bis 5 Meter ü. NN, während der Inselsockel durchschnittlich 1,5 Meter aus dem Meer herausragt. Auf einigen der höheren Dünen, die zwischen etwa 10 und 20 Meter ü. NN hoch liegen, sind Aussichtsplattformen, zum Teil mit Informationstafeln über die Insel oder den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, eingerichtet worden. Einige der markanten Dünen haben im Laufe der Zeit Namen erhalten. Zu erwähnen sind die Georgshöhe und die Marienhöhe im Stadtgebiet sowie die Mövendüne, die Senderdüne und die Rattendüne im Ostteil der Insel.
Östlich der Stadt Norderney gibt es mehrere kleine Gebiete, in denen Landwirtschaft betrieben wird. Es handelt sich dabei größtenteils um Pferdekoppeln und Weiden, auf denen in den künstlich angelegten Deichgroden unter anderem Galloway-Rinder gehalten werden. Im 19. Jahrhundert wurde versucht, auf den zahlreichen Salzwiesen Gerste und andere Getreidesorten anzubauen. Dies wurde aufgrund des mageren Ertrages, den der sandige Boden hergab, wieder eingestellt. Heutzutage werden auf Norderney im Hinblick auf den Nationalpark keine Felder mehr landwirtschaftlich bestellt.
Bedingt durch die geologischen Verhältnisse auf der Insel konnte sich darunter eine Süßwasserlinse herausbilden. Diese entstand durch versickerndes Regenwasser, das im sandigen Boden das schwerere Salzwasser bis zu einer Tiefe von maximal 80 Metern verdrängte. Die Größe der Linse unterliegt klimatischen Schwankungen, dennoch können auf der Insel jährlich rund 900.000 Kubikmeter Trinkwasser vom Wasserwerk Ort und dem im Jahre 1958 in der Inselmitte erbauten Pumpwerk Weiße Düne gefördert werden. Das Norderneyer Trinkwasser gilt als besonders rein, da es aufgrund der Lage unterhalb des Inselsockels im Gegensatz zum Grundwasser unter dem Festland keine Verunreinigungen durch versickernde Dünger und Abwässer erfährt. Um einer Versalzung der Süßwasserlinse zuvorzukommen, wurden im Laufe der Zeit die Randdünen der Insel verstärkt, um bei Sturmfluten ein Eindringen von Salzwasser und damit eine Zerstörung der Linse zu verhindern.
Klimatische Verhältnisse
Die Insel Norderney liegt im Bereich des gemäßigten, sommerkühlen und vom Golfstrom beeinflussten Hochseeklimas und damit im direkten Einfluss der Nordsee. Bei geringen Temperaturschwankungen herrscht hohe Luftfeuchtigkeit. Im Durchschnitt liegen die Temperaturen im Sommer unterhalb und im Winter oberhalb der auf dem Festland gemessenen Werte. In der Gesamtheit wird das Norderneyer Seeklima durch den vorherrschenden Westwind geprägt. Im Frühjahr und Herbst sind Stürme mit Orkanstärken recht häufig, diese treten oftmals mit einer Sturmflut auf. Dabei entstehen Wellen, die sich bis auf 10 Meter Höhe auftürmen können.
Die Wassertemperatur wird an den beiden Wellenmess-Stationen in den Nordergründen, einer Untiefe im Nordenwesten Norderneys, und im Norderneyer Riffgatt (südlich des Hafens) gemessen. Sie schwankt zwischen 5 °C in den Wintermonaten und über 20 °C in sehr warmen Sommern. Im jährlichen Durchschnitt liegt die Wassertemperatur bei ungefähr 14 °C. Von 1961 bis 2000 wurden an der Beobachtungsstation im Norderneyer Seegatt 26 Winter mit Eisaufkommen im Wattenmeer registriert. Die Häufigkeit von Eisbildung liegt damit bei 65 Prozent. Die längste Dauer eines Eiswinters war 74 Tage, der Durchschnitt sind 21 Tage.
Das durchschnittliche Jahrestemperaturmittel liegt bei 8,7 °C. Die wärmsten Monate sind Juli und August mit einem Monatstemperaturmittel von mehr als 18 °C. Bei ablandigem Südwind können Temperaturen über 30 °C erreicht werden, wie in den Jahren 1969 mit 33 °C und 2006 mit 32,6 °C. Der kälteste Monat ist der Januar mit einer Durchschnittstemperatur von 1,1 °C. In dem Zeitraum von 1961 bis 1990 wurden auf Norderney im Jahresmittel 0,6 heiße Tage (Tropentage) gemessen. Die jährliche mittlere Niederschlagsmenge liegt bei etwa 770 Millimetern pro Quadratmeter. Der regenreichste Monat ist der November mit 87,6 Millimetern pro Quadratmeter, der regenärmste ist der Februar mit nur 40,7 Millimetern pro Quadratmeter. Im Durchschnitt gibt es pro Monat 11,5 Regentage. Die mittlere Sonnenscheindauer liegt mit durchschnittlich 1630 Stunden im Jahr über dem deutschen Mittelwert von 1550 Stunden. Die meisten Sonnenscheinstunden werden in den Monaten Mai bis August mit bis zu 226 Stunden erreicht. In den Wintermonaten scheint die Sonne hingegen nur 38 bis 76 Stunden.
Jetzt wissen Sie schon eine ganze Menge über die Insel! Wie Sie auf die Insel kommen, erfahren Sie auf der nächsten Seite.